Große Teile des Hardegser Stadtgebietes sind Wald, einige von Ihnen gehören zum Naturpark Solling-Vogler oder stehen in einem Naturschutzgebiet unter besonderem Schutz. Der Waldbesitz teilt sich auf öffentliche und zahlreiche private Waldbesitzer*innen auf.
Einen großen Anteil haben die Niedersächsischen Landesforsten, die über ihre Forstämter in Dassel und Hann. Münden ihren Staatswald in Hardegsen verwalten und bewirtschaften.
Für den stadteigenen Wald mit einer Fläche von rund 460 ha ist im Auftrage der Stadt Hardegsen die Landwirtschaftskammer Niedersachsen tätig. Unser langjähriger Stadtförster Mathias Eckhardt ist den meisten Hardegser*innen ein fester Begriff. Der Aufgabenbereich „Stadtwald und Forst“ ist in der Stadtverwaltung dem Fachbereich III Planen, Bauen und Umwelt (Fachbereichsleiterin; Karin Stutz) zugeordnet.
Der Wald erfüllt seit jeher mehrere Funktionen. Er dient als Wirtschaftswald natürlich der Holzernte, aber auch der Gewinnung von Saatgut und als Naturraum für heimische Wildarten.
Wald ist jedoch vor allem auch ein Erholungswald mit vielfachen Schutzfunktionen, z.B. als Filter für die Trinkwassergewinnung, als Lebensraum für seltene Pflanzenarten, als Lärmschutz, Erosionsschutz und natürlich auch als Speicher von CO2 für den Klimaschutz.
Der Hardegser Wald ist, wie der gesamte Solling kulturelles Erbe der Region. Er hat durch Dürren und Hitzewellen der Sommer 2018 und 2019, Sturmereignisse wie „Niklas“ (2015) und vor allem Friedericke (2018) erhebliche Windwürfe erlitten und in der Folge massive Kalamitäten durch Schädlingsbefall, allen voran durch den Borkenkäfer.
Im Hardegser Stadtwald mussten von 170 ha Fichtenbestand mehr als 120 ha überwiegend vorzeitig geerntet werden. Der wirtschaftliche Schaden ist für die Stadt Hardegsen immens. Mindestens ebenso erschreckend ist jedoch das fremdartige Bild großräumiger Kahlflächen und damit der Verlust eines Stückchens Heimat.
Gleichwohl hat die Stadt Hardegsen ein gefördertes, mehrjähriges Wiederaufforstungsprogramm beschlossen, das vorsieht, jedes Jahr mindestens 20 bis 25 ha Mischwald zu pflanzen. Hierbei wird mit der Expertise von Boden- und kleinräumigen Standortanalysen die Auswahl an Sortimenten festgelegt, die den Herausforderungen des Klimawandels nach heutigen Erkenntnissen am besten gewachsen ist.
Zudem wird die Pflanzung neuer Kulturen mit der Hardegser Jägerschaft abgestimmt, die besondere Wildäsungsflächen anlegt, um die Verbissschäden zu reduzieren.