Der renovierte Wachturm und der angrenzende kleine Teil der Stadtmauer lassen ahnen, wie stark die Stadt Hardegsen im Mittelalter befestigt war.
Nach der Verleihung der Stadtrechte 1383 durch den damaligen Landesherren Herzog von Braunschweig zu Göttingen durfte Hardegsen u.a. den Ort mit einer Mauer befestigen. Die Stadtmauer dürfte um 1400 erbaut sein (etwa 1390 und 1444).Die Federzeichnung von Johannes Letzner aus dem Jahre 1595 gibt eine Anschauung von der mittelalterlichen Befestigung der Stadt.
Eine wichtige Verstärkung der Mauer bildeten die acht Mauertürme, fünf auf der Südseite, zwei im Westen und einen im Norden, den letzten noch heute erhaltenen.
Dieser hat eine Höhe von 11 m, einen Durchmesser von 4,10 m. Über 25 Stufen gelangt man in das 11 m² große Turmzimmer.
Nachdem die Mauern durch Weiterentwicklung der Kriegswaffen ihren Sinn als Verteidigungsanlage verloren hatten, dienten die Türme und Tore verschiedenen Bürgern als Wohnung und Werkstatt. 1884 verkaufte der Hardegser Magistrat ganze Teile der Mauer zum Abriss.
Den letzten erhaltenen Turm, dem zwischenzeitlich ein Oberteil als Fachwerk aufgesetzt war, renovierte 1912 der Maurermeister Schonlau. In der Folgezeit war der Turm zeitweilig bewohnt und diente auch als Jugendraum. 1985, im Jahr seines 100-jährigen Bestehens, mietete der Verschönerungsverein Hardegsen e.V. den Turm und renovierte ihn in den folgenden beiden Jahren.
Seit dieser Zeit fanden in den Sommermonaten heimatgeschichtliche Ausstellungen im Turm statt, die viele Besucher den Weg in den Turm finden ließen.
Ansprechpartner:
Verschönerungs- und Heimatverein Hardegsen e.V. von 1885
Frau Maria Mickisch
Tel.: 05505 – 16 31
Wachturm öffnet jeden ersten Sonntag in den Monaten Mai bis September in der Zeit von 15:00 bis 17:00 Uhr
Stadtheimatpfleger Herr Herbert Heere
Tel.: 05505 – 2032
Besichtigungen des Wachturmes nach Vereinbarung oder in Verbindung mit einer Führung.
Informationen zu Gästeführungen erhalten Sie unter "Freizeit&Tourismus/ Sehenwertes/ Gästeführungen und mehr"