Der Rat der Stadt Hardegsen fasste auf Vorschlag des Bürgermeisters bereits am 29.10.2018 den Beschluss, im Rahmen des Spielplatzentwicklungskonzeptes der Stadt Hardegsen den Spielplatz „Am Büh“ zu einem Mehrgenerationenplatz auszubauen.
Vorausgegangen war Ende September 2018 eine Beteiligung der Bürger*innen, von Kindern, Jugendlichen bis zu Erwachsenen, insb. Senior*innen, im Rahmen eines Workshops mit professioneller Moderation („Koko“ - Kommunikation Konsens Konzept, Tanja Dornieden). Hierbei sprachen sich die Teilnehmer*innen eindeutig für den Standort des Mehrgenerationenplatzes „Am Büh“ aus. Der Alternativvorschlag, den Mehrgenerationenplatz im Bürgerpark zu realisieren, wurde abgelehnt. Es wurden von Groß und Klein zahlreiche Anregungen und Hinweise zur Gestaltung des Platzes eingebracht.
Diese flossen nach einer Auswertung in die Fachplanung ein, die vom Büro für Freiraumplanung Hille und Müller, Braunschweig, Frau Korinna Hille entworfen wurde.
Die Entwurfsplanung wurde nach Vorberatungen in einer gemeinsamen Sitzung beider Sanierungsbeiräte der Sanierungsgebiete „Vor dem Tore“ und „Nördliche Altstadt“, des Ausschusses für Stadtplanung, Bauen und Umwelt und des Verwaltungsausschusses schließlich am 26.03.2019 vom Rat der Stadt Hardegsen mit nur sehr geringen Änderungen beschlossen.
Im Vordergrund steht das Entdecken und Bewegen auf einem neu modellierten Gelände, das den alten Baumbestand einbezieht und die vorhandene Topografie ergänzt. Es wird sich dem/der Besucher*in erst nach und nach erschließen. Die Ausstattung hält viele Möglichkeiten bereit, motorische Fähigkeiten zu testen, die Kindern und Erwachsener gleichermaßen nutzen können. Kinder finden verschiedene Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten vor. Sie werden durch die Gestaltung und Ausstattung des Platzes zum kreativen Spiel angeregt und in ihrem Entdeckungsdrang gefördert.
Die Sperrung des Platzes aufgrund der Ergebnisse der DEKRA-Hauptuntersuchung führte zum Abbau der Altgeräte. Es wurde übergangsweise jedoch ein sog. kleiner Spielbetrieb eingerichtet, damit der Platz insbesondere von Familien mit Kindern genutzt werden konnte.
Die Gesamtkosten von 149.674,73 Euro konnten im Herbst 2019 auf 143.900,75 Euro verringert werden, weil es gelungen war, im Zusammenhang mit dem Wettbewerb „Spielplatzsommer 2019“ von Radio FFN und der Sparda Bank Hannover eine Förderung durch Spielgeräte im Gegenwert von ca. 13.400 Euro zu erlangen. Diese Förderung wirkte sich nicht in voller Höhe kostenmindernd aus, weil die geförderten Spielgeräte von dem mit der Sparda Bank kooperierenden Spielgerätehersteller bezogen wurden und etwas über dem kalkulierten Preisen lagen.
Die Gesamtfinanzierung stellt sich inkl. Ingenieurhonorar und Baufeldfreistellung (Untersuchung Kampfmittelbeseitigung) nunmehr wie folgt dar:
Die Finanzierung konnte in einem Umfang von rund 61 %, d.h. von rund 122.000 Euro durch Drittmittel abgesichert werden, darunter mehr als 15.000 Euro Stiftungsmittel und Spendengelder. Bundes- und Landesmittel wurden im Rahmen der Städtebauförderung mit über 106.000 Euro veranschlagt, Der verbleibende Eigenanteil der Stadt liegt damit bei lediglich ca. 30 %.
Hinzu kommt die Sachspende von Radio FFN/Sparda-Bank Hannover über rund 13.400 Euro.
Ein herzlicher Dank gebührt allen Unterstützern und Förderern des Projekts.
Nach nur 5 Wochen Bauzeit konnte der neue Mehrgenerationenplatz fertiggestellt werden. Ein großes Einweihungsfest war aufgrund der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie nicht möglich.
Abschließend sei erwähnt, dass es sich bei dem Spielplatz „Am Büh“ um den ältesten und größten Spielplatz in der Kernstadt handelt, der aufgrund seiner zentralen Lage in der Bevölkerung sehr beliebt ist. Durch seine Nähe zum Sportplatz bieten sich für jene, die mit einem Fahrzeug anreisen zudem gute Parkmöglichkeiten.